Karin Mettke-Schröder
Du hast doch eine Seele, Esmeralda ...
Novelle aus dem
™Gigabuch Universum Band 2
2015
Druckskript
50 Seiten
2. Die Magie einer Zahl
Alles begann am Morgen des 11. Novembers 2040, an einem Mittwoch, Maria lief die Morgan Street in Birmingham hinunter in Richtung Städtetransfer. Ihr Termin war erledigt, jetzt konnte sie endlich nach Hause. Sie lebte allein und das gefiel ihr, nur mit ihrer einzigen Liebe, die zur Literatur. Deshalb schrieb sie nicht, sondern es wollte aus ihr heraus.
Plötzlich begannen sie ungewöhnliche Gedanken zu überfluten. Als Buchstabenmensch spielte ihr Geist mit den Zahlen des Datums. Das erschreckte sie, denn mit Zahlen und Noten konnte sie nicht jonglieren wie mit Buchstaben. Es dauerte eine Zeit, bis sie die Ahnung begriffen hatte, es sei ein Zeichen. Diese Erkenntnis kam ihr in dem Moment, wo die Schwerkraft außer Kraft gesetzt wurde. Die Erkenntnis in dem winzigen Moment der Schwerelosigkeit hieß 2. Was sollte das bedeuten, die Zahl Zwei!
Wieder auf den Boden der Tatsachen angekommen, also in New York und auf festen Untergrund machte sie sich nichts ahnend auf, um nach Hause zu spazieren. Was sollte der Aberglaube, sagte sie sich. Da sie lange Spaziergänge liebte, wo sie so herrlich nachdenken konnte, war klar, ein Antigraphis zu benutzen kam nicht infrage wegen dreier Straßenzüge. Als sie die erste Straßenkreuzung erreicht hatte, hörte und sah sie zwei Menschen streiten. Das war in diesen friedlichen und harmonischen Zeiten ein Ereignis. Deshalb bog sie in die Nebenstraße ab, in die sie nicht wollte, aber es zog sie magisch dorthin. Maria lief immer schneller und als sie die beiden Streithähne erreicht hatte, sah sie, dass sie ein künstliches Geschwisterpaar waren. Eine der Schwestern, die offensichtlich Paola hieß, drangsalierte die andere mit bösen Worten. Die andere Schwester wehrte sich nicht, sondern bat um Einsicht in einem eigenartigen Tonfall. Maria stutzte.