Petra Mettke
Märchenstaub
Märchensammlung 1983-2006
2006
68 Seiten
Prinz Titanherz
Woher er kam, wusste niemand. Eines Tages tauchte im paradiesischen Sonnenschein, der den wolkenlosen Himmel und die zahme, spiegelglatte See zum reizvollen Anblick werden ließ, ein mächtiges, aber elegantes Segelschiff am Horizont auf. In einer kaum spürbaren Brise glitt es langsam näher an das Auge seiner Beobachter. Der König selbst hatte es entdeckt und starrte fassungslos dem majestätischen Riesen entgegen. Und noch ehe sein grenzenloser Egoismus erwachte, der ihm hätte sagen müssen, dass er, der reichste und wichtigste Mensch auf Erden, weder ein solches prachtvolles Schiff je gesehen noch selber im Besitz hatte, verbannte er diese Erscheinung sofort in das Reich der Phantasie, weil nicht sein kann, was nicht sein soll. Nachdem der Segler sehr nah an die Küste heran gekommen war, wendete er schlank und schnell, um aus dem Blickfeld der Beobachter zu entschwinden. Der Monarch glaubte aus einem Tagtraum erwacht zu sein und vergaß ihn sofort.