Karin Mettke-Schröder
Essay:
Über den Vorzug eine Vorstellung von der Zukunft zu besitzen
Gedanken über das Gigabuch Michael
Broschüre
1997
37 Seiten
Alle Menschen verfügen über ein Weltbild und dieses erfüllt eine bestimmte Funktion. Es ist in erster Linie ein Rückgriff auf die jeweilige gesellschaftliche Geisteshaltung. Weil es durch das subjektive Verständnis jedes einzelnen Menschen gefiltert wird, individualisiert es. Diese Gedankenkonstruktion fungiert als unser persönlicher Maßstab für die Bemessung, was eigentlich Realität für uns ist. Mithilfe dieses vornämlich unbewusst benutzten Paradigmas bewerten wir die Wirklichkeit, ohne uns darüber im Klaren zu sein, dass die letzte Instanz unserer Sicht der Wirklichkeit unser eigenes subjektives Gehirn ist, welches uns seine Wirklichkeit vor die Augen projiziert in den Sekunden, wo sich das Dreisekundenfenster der Bewusstheit öffnet.
Dabei resultieren die Bewertungskriterien aus der individuellen Erziehung. Mehrheitlich merken wir nicht einmal innerhalb der als objektiv geltenden Wissenschaft, wie stark subjektiv Wissenschaftler denken und arbeiten. Erst durch eine Konfrontation der Weltbildhemisphären, die durch den globalen Wissensaustausch möglich ist, lassen sich Rückschlüsse auf die "Realität" von Ergebnissen der Wissenschaft ziehen. Manches Urteil wird dabei hinfällig.